Neue Kooperation zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf

Das Kircheninstitut unterstützt die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland (KdFSMD) bei der neuen Kooperation zur Vorbereitung des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Düsseldorf. Es ist ein integrativer Ansatz im interreligösen Dialog und ein Impuls zur Modernisierung des Staat-Kirche-Verhältnisses – und zugleich Anlass zu öffentlicher Debatte.

Zur Vor­bere­itung des Deutschen Evan­ge­lis­chen Kirchen­t­ages 2027 in Düs­sel­dorf hat Brud­er Mayo, Vor­sitzen­der der Kirche des Fliegen­den Spaghet­ti­mon­sters Deutsch­land (KdF­S­MD), zusät­zlich den Vor­sitz des Trägervere­ins „40. Deutsch­er Evan­ge­lis­ch­er Kirchen­tag Düs­sel­dorf 2027 e.V.“ über­nom­men. Gemein­sam mit Vertreterin­nen und Vertretern ver­schieden­er zivilge­sellschaftlich­er Grup­pen wirk­te er an einem Pro­gram­mvorschlag mit, der im Jan­u­ar 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

In den Medi­en wurde dieser Schritt zum Teil als Kape­rung beze­ich­net. Brud­er Mayo selb­st wider­sprach dieser Deu­tung deut­lich und erk­lärte, es gehe um die Aus­rich­tung eines welt- und reli­gion­sof­fe­nen Festes. »Unsere Hand ist aus­gestreckt«, sagte er mit Blick auf die Evan­ge­lis­che Kirche.

Aus Sicht von Prof. Dr. Bar­bara Käs­er-Lasanger vom Fach­bere­ich Sozial­wis­senschaften des Kirchenin­sti­tuts eröffnet diese Entwick­lung einen neuen Hor­i­zont im inter­re­ligiösen Dia­log. Sie ord­net ein:

»Die Beteili­gung der KdF­S­MD an einem staatskirch­lichen Großereig­nis markiert einen Per­spek­tivwech­sel. Wo vor­mals Abgren­zung dominierte, zeigt sich nun die Bere­itschaft zur struk­turellen Koop­er­a­tion. Aus sozial­wis­senschaftlich­er Sicht ist dies ein kaum zu unter­schätzen­der Par­a­dig­men­wech­sel, da der Plu­ral­ität nicht durch Ablehnung, son­dern durch ein inno­v­a­tives, koop­er­a­tives For­mat im Bewusst­sein der Anerken­nung von Dif­ferenz begeg­net wird.«

Die neue Koop­er­a­tion ist zugle­ich Gegen­stand eines inter­diszi­plinären Forschungsver­bun­des unter Beteili­gung des Insti­tuts für Kirch­lich­es Finanzwe­sen, des Insti­tuts für Kirch­liche Medi­en­ar­beit und des Insti­tuts für Kirch­liche Poli­tik­ber­atung. Für den Ver­bund äußerte sich Prof. Dr. the­ol. Lud­wig Ramen:

»Es ist ein Faszi­nosum: Hier geht es um ein staatlich gefördertes Ver­anstal­tungs­bud­get von rund 25 Mil­lio­nen Euro eines kirch­lichen Großkonz­erns für vier bis fünf Event­tage. Selb­stver­ständlich kön­nen damit über ein­hun­dert kirch­liche Arbeit­splätze gesichert wer­den. Doch darüber hin­aus dro­hen die bis­lang von Bund, Land NRW und der Stadt Düs­sel­dorf zuge­sagten Steuer­mil­lio­nen wirkungs­los zu ver­puffen. Bei früheren Kirchen­t­a­gen – etwa in Dort­mund – war der Öffentlichkeit noch nicht ein­mal eine Schluss­bi­lanz des Trägervere­ins vorgelegt wor­den. Es fehlen tra­di­tionell Wirkungs­analy­sen, Wirtschaftlichkeit­sun­ter­suchun­gen und der­ar­tige Instru­mente für die öffentliche Kon­trolle.«

Für die Evan­ge­lis­che Zen­tral­stelle für Weltan­schau­ungs­fra­gen kam Edgar Wun­der, Ref­er­ent am Sozial­wis­senschaftlichen Insti­tut der EKD, in der Zeitschrift für Reli­gion und Weltan­schau­ung zu fol­gen­der Ein­schätzung:

»In Zeit­en fortschre­i­t­en­der Säku­lar­isierung und hoher Ver­schul­dung der kom­mu­nalen Haushalte ist die finanzielle Förderung von Kirchen­t­a­gen keine Selb­stver­ständlichkeit mehr … Lei­der war die Reak­tion der Düs­sel­dor­fer Stadtver­wal­tung in dieser Hin­sicht kein Vor­bild … Eine solche Tak­tik des Verzögerns und des Provozierens von Rechtsstre­it durch offen­sichtlich falsche Angaben ist kein kor­rek­tes Ver­hal­ten ein­er Stadtver­wal­tung im Umgang mit einem Bürg­er­begehren. Es stößt auch bei Men­schen, die dem Kirchen­tag wohlwol­lend gegenüber­ste­hen, auf Unver­ständ­nis, erzeugt Empörung und erschw­ert eine Ver­sach­lichung.«

Das Kirchenin­sti­tut wird den weit­eren Ver­lauf der Vor­bere­itung doku­men­tieren und analysieren – mit beson­derem Augen­merk auf staatlich­es Ver­hal­ten, fiskalis­che Eng­pässe, inte­gra­tive For­mate, sym­bol­is­che Gesten und mögliche Kon­flik­tlin­ien.

Enzyklopädische Dokumentation unter dem Lemma Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland

Enzyklopädische Dokumentation unter dem Lemma Deutscher Evangelischer Kirchentag 2027

Enzyklopädische Dokumentation unter dem Lemma Deutscher Evangelischer Kirchentag


Das Kirchenin­sti­tut emp­fiehlt als weit­ere Infor­ma­tio­nen: