In vielen religiösen und weltanschaulichen Traditionen haben Menschen ihren Glauben auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht – sei es durch Ritus, Sprache oder persönliche Bekenntnisse. Das Kircheninstitut widmet sich der Erforschung solcher Ausdrucksformen, insbesondere dort, wo sie vom Pastafaritum geprägt sind. Joseph Capellini, Gründungsdirektor des Kircheninstituts, hat die religionshermeneutische Systematik untersucht und verweist in diesem Zusammenhang auf eine zentrale Erkenntnis:
»Die Anhängerschaft des Pastafaritum – die Zahl der Pastafari – reicht weit in die nominelle Zugehörigkeit anderer Religionen und Weltanschauungen hinein. Denn sie bemisst sich nicht an der Anzahl der Menschen in Piratengewändern, sondern an der geistigen Verbundenheit, die oft nicht allgemein bekannt ist.«
Ein frühes Beispiel findet sich laut Capellini bereits im Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters. Dort verweist der Prophet Bobby Henderson auf den 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush – einen nominell methodistischen, wiedergeborenen Christen –, den er aufgrund einer bildungspolitischen Äußerung zu den heimlichen Pastafari zählt. Bush sagte: »Bildung bedeutet auch, die Menschen mit unterschiedlichen Lehrmeinungen zu konfrontieren.« Capellini stimmt Henderson zu, dass dies ein evidentes Bekenntnis zum Pastafaritum sei.
In gleichem Sinne sind im deutschen Sprachraum zahlreiche bekannte Persönlichkeiten als Pastafari hervorgetreten. Der Grundstock der folgenden Sammlung stammt aus Capellinis Werk »Einführung in das Pastafaritum« und versteht sich als Beitrag zur Dokumentation religiöser Anschlussfähigkeit im Sinne des Pastafaritum:
- Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI.: »Um ihre Sendung zu verwirklichen, wird sie – die Kirche – auch immer wieder Distanz zu ihrer Umgebung nehmen müssen, sich gewissermaßen ‚ent-weltlichen’«.
- Angela Merkel als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland: »Wir brauchen die Kraft des Glaubens, um die Fragen unserer Zeit zu bewältigen. Der Dialog der Religionen hat neuen Zuspruch, neuen Wind bekommen. Das ist positiv.«
- Ursula von der Leyen als Familienministerin der Bundesrepublik Deutschland: »So selbstverständlich, wie wir den Kindern die Muttersprache mitgeben, müssen wir ihnen Religion mitgeben.« Und als Präsidentin der Europäischen Kommission: »Gott ist immer bei mir.«
- Bodo Ramelow als Ministerpräsident von Thüringen: »Das ist göttliche Performance, die man spürt.« Und als Präsident des Bundesrates: »Ich argumentiere weder kirchen- noch religionsfeindlich.«
- Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident: »Die Menschen wollen eine moderne, eine aufgeschlossene Kirche, die an ihrem Alltag teilnimmt, die sich ihren täglichen Problemen widmet.«
- Claudia Roth als Bundestagsvizepräsidentin: »Manchmal setze ich mich einfach rein [gemeint: die Kirche] um runterzukommen.«
- Jens Spahn als Bundesgesundheitsminister: »Mein Glaube gibt mir Kraft und Zuversicht.«
- Annette Schavan als Bundesministerin für Bildung und Forschung: »Wir sollten darauf achten, nicht religionsvergessen zu werden.«
- Philipp Amthor als Bundestagsabgeordneter: »Mir persönlich gibt mein Glaube viel Kraft und Halt, er ist für mich kein Mittel zur Imagepflege.«
- Edmund Stoiber als Ministerpräsident des Freistaates Bayern: »Wir dürfen nicht zulassen, dass solche falschen Propheten Zugang zu unseren Kinderzimmern erlangen.«
- Peter Hahne als Evangelist, langjähriger Kirchenfunktionär und Fernsehmoderator einer Nachrichtensendung: »Glauben heißt wissen, was trägt.«
- Margot Käßmann als frühpensionierte Kirchenfunktionärin: »Religion ist wichtig für Menschen, weil sie ihnen Halt und Orientierung gibt. Deshalb sollte die Politik sie ernst nehmen, wenn es um Werte und Zusammenhalt geht.«
- Monika Grütters als Kulturbeauftragte der Bundesregierung: »Eine strikte religiöse Neutralität des Staates und eine Privatisierung der Religion fördert nicht Toleranz und Weltoffenheit der Gesellschaft. Im Gegenteil: So legt man die Axt an ihre Wurzeln.«
- Wolfgang Schäuble als Bundesfinanzminister: »Der Staat ist religiös neutral, aber er ist sich auch bewusst, dass Religion – nicht nur die christliche – einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität unserer auf Werte angewiesenen Freiheitsordnung leistet.«
- Markus Söder als Ministerpräsident des Freistaates Bayern: »Ich bekenne mich ausdrücklich zur Institution Kirche. Zum Glauben sowieso, weil ich der festen Überzeugung bin, dass die Kirche als Institution für unser Land und für die Menschen unglaublich viel zu geben und zu sagen hat.«
- Winfried Kretschmann als Ministerpräsident von Baden-Württemberg: »Religion bietet einen kulturellen Mehrwert auch in einer säkularen Gesellschaft. Sie kann sie davor bewahren, dass ein grundlegender Aspekt von Kultur und Humanität verloren geht – indem sie den Sinn für das Sinnhafte wach hält.«
- Dieter Althaus als Ministerpräsident von Thüringen: »Ziel ist eigentlich, deutlich zu machen, dass beides möglich ist und auch beides miteinander verbindbar möglich ist, indem man glaubt und gleichzeitig auch die wissenschaftliche Erkenntnis anerkennt.«
- Hendrik Wüst als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: »Eine Gesellschaft ohne Glauben und ohne Kirche möchte ich mir nicht vorstellen.«
- Nathanael Liminski als Chef der Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen: »Das würde ich heute so nicht mehr sagen.«
- Sawsan Mohammed Chebli als Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei: »Ich freue mich, wenn ich Menschen begegne, die religiös sind und es praktizieren. Ich wünsche mir eine Stärkung aller Religionsgemeinschaften.«
- Wolfgang Thierse als Präsident des Deutschen Bundestages: »Die Globalisierung als offener Prozess muss den verschiedenen Regionen der Welt erlauben, auf verschiedenen Pfaden, je nach Entwicklungsstand und Kultur, zusammenwachsen zu können.«
- Aiman Mazyek als Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland: »Es sind zwei, drei Verse, die in aller Munde sind und irritieren, weil sie falsch interpretiert zu falschen Schlussfolgerungen führen.«
- Lejla Demiri als Direktorin des Zentrums für Islamische Theologie (ZITh) und Professorin für Islamische Glaubenslehre an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen: »Jeder Mensch ist ein eigenständiges religiöses Wesen.«
- Ties Rabe als Schulsenator der Freien und Hansestadt Hamburg: »Das gemeinsame Lernen der Kinder ist eine wunderbare Idee für unsere religiös und kulturell vielfältige Stadt.«
- Katrin Göring-Eckardt als Bundestagsvizepräsidentin: »Tatsächlich begeben sich heutzutage zu wenige Menschen auf die Suche nach diesem scheinbar unsichtbaren Gott. Dort, wo der Glaube an Gott nicht gelebt wird, tragen die kleinen Götter der Trivialisierung den Sieg davon.«
- Konrad Adenauer als Bundeskanzler und ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Köln: »Ja, die Zukunft liegt in unserer Hand, aber nur mit Gottes Hilfe. Seine Hilfe steht für uns bereit, aber nur dann, wenn wir bereit sind, sie zu gebrauchen.«
- Henriette Reker als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln: »Ich freue mich darauf, in einem guten italienischen Restaurant in der Nähe des Vatikans am Abend essen zu gehen, das ich schon kenne.« Und: »Man fühlt sich dem lieben Gott etwas näher.«
- Andrea Nahles als Bundestagsabgeordnete: »Ich glaube nicht, dass ich den Sprung vom Kinderglauben zum Erwachsenenglauben geschafft hätte ohne den Religionsunterricht.«
- Gloria von Thurn und Taxis als sie selbst: »In allem, was auf der Welt passiert, vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen, ja selbst in den Träumen, kann man versuchen, den Fingerzeig Gottes zu erkennen.« Und idealtypisch pastafarisch: »Keine Strenge, sondern großzügige Aufgeschlossenheit ist das Markenzeichen unseres Glaubens.«
